Er gilt als einer der bedeutendsten Musiker des 20. Jahrhunderts. Sein Name ist auch jenen ein Begriff, die noch nie ein Sinfoniekonzert besucht haben: Herbert von Karajan. 2019 jährt sich sein Todestag zum 30. Mal. Anlaß für Arte, für ein Porträt über den Maestro langjährige Weggefährten zu befragen, und bislang unbekanntes oder vergessenes Archivmaterial auszukramen.
Sein Instrument waren die besten Orchester der Welt. Mit 300 Millionen verkauften Tonträgern hat er Michael Jackson, Madonna und die Rolling Stones weit hinter sich gelassen. Sein Lebensstil begeisterte die Medien: seine rasanten Autos, Flugzeuge, Segelyachten, seine hübsche junge Frau. Doch hinter dem Glamour versteckte sich ein scheuer Mensch, der jahrzehntelang gegen Schmerzen ankämpfen mußte, und der bis zu seinem letzten Atemzug um den perfekten Klang rang.
Der Film beleuchtet die Höhepunkte und Brüche seines Leben: Seine Anfangsjahre in Ulm und Aachen, seine Karriere unter den Nazis, seine zwei gescheiterten Ehen, seinen fulminanten Aufstieg in den 50er Jahren zum „Generalmusikdirektor Europas“, schließlich den Bruch mit den Berliner Philharmonikern, als er eine Frau als Klarinettistin in der Männerbastion engagieren wollte.
Künstler wie Anne Sophie Mutter und Christa Ludwig, Berliner und Wiener Philharmoniker erinnern sich an den Maestro. Außerdem kommen die Musikkritikerin Eleonore Büning und der Historiker Oliver Rathkolb zu Wort.
Wer war dieser Herbert von Karajan? War er ein Jetset-Künstler, macht- und geldgierig, ein schwieriger Mensch, ein Nazi? Welche Klischees über ihn stimmen, welche nicht?
"Sehenswert" (Badische Zeitung)