Schauspielerin, Chansonsängerin, Schriftstellerin – in Schönheit gealtert. Das ist Erika Pluhar. Sie überstand den Tod ihrer Tochter und zweier Lebensgefährten. Alter und Abschied sind das Lebensthema dieser charismatischen Frau geworden. Für unseren Dokumentarfilm tritt sie noch einmal vor die Kamera und spricht offen über ihr Leben.
Mit 20 war die Wiener Burgschauspielerin das Schönheitsideal vieler Männer, mit 30 einer der berühmtesten deutschsprachigen Fernsehstars. Mit 40 entschloß sie sich, nur noch eigene Texte zu singen. Sie wurde das Vorbild vieler Frauen, als sie sich politisch einmischte und nebenbei in Schönheit ergraute. Mit 60 sagte sie dem „Fremdtexttheater“ adé und wurde Schriftstellerin. Heute ist sie 75, und jede Falte, darauf ist sie stolz, hat sie durchlebt. Von wegen Schönheitsoperationen, die in ihrer Branche doch alltäglich sind. Es gibt zwei Begriffe, sagt sie, die das Alter kennzeichnen. „Nicht mehr“ und „trotzdem“. Einsicht und Aufbegehren – das ist die Pluhar. Eine kluge, intellektuelle, politisch engagierte Frau. Eine Frau, die etwas zu sagen hat.
Für uns öffnet Erika Pluhar ihr Haus in Wien in der Huschkagasse, wo sie seit fast vierzig Jahren wohnt. Hier lebte sie mit André Heller, ihrem zweiten Ehemann, mit dem Schauspieler Peter Vogel, hier starb ihre Tochter Anna.
Der Film erzählt die Veränderung dieser Frau von der Femme Fatale zur Bestsellerschriftstellerin. Erika Pluhar trifft und spricht mit Menschen, die sie in dieser Zeit begleitet haben, Freunde, prominente Weggefährten, Familienangehörige. Umrahmt wird der Film von einem Konzert von Erika Pluhar mit ihren Musikern.
"Sigrid Faltins spannende, vielschichtige Auseinandersetzung mit der Ikone und Meisterin der Selbstinszenierung, mit der vom Schicksal Geschlagenen und der mit verschwenderisch vielen Talenten Begabten" (Bettina Schulte, Badische Zeitung)