"Am Stern klebt das Blut unzähliger Toter", so attackierte der Öko-Pazifist Jürgen Grässlin aus Freiburg schon vor Jahren den Daimler-Benz-Konzern, Deutschlands größten Rüstungsproduzenten. Seitdem hält der prominenteste deutsche Rüstungsgegner das Stuttgarter Unternehmen unter verbalem Dauerbeschuß. Jetzt steht in dieser Auseinandersetzung ein neuer Höhepunkt bevor: Anfang August erschien Jürgen Grässlins Managerprofil über Jügen E. Schrempp ("Der Herr der Sterne"). Der Vorstandsvorsitzende von Daimler öffnete seinem schärfsten Kritiker dafür sogar Tür und Tor in dem Weltunternehmen und ließ sich bereitwillig interviewen: "Wenn ich nicht akzeptiere, daß man mich kritisiert, dann bin ich der falsche Mann für den Job", sagt Schrempp.
Wer ist dieser Mann, der als ausgewiesener Daimler-Kritiker so weit in Deutschlands wichtigste Konzernzentrale vorstoßen konnte? Wie reagieren der Daimler-Konzern auf der einen und Grässlins Friedensfreunde auf der anderen Seite? Ein dreiviertel Jahr lang begleitete ein WDR-Team Jürgen Grässlin, auch bei den Vorbereitungen und Interviews zu seinem Buch. Ein Porträt über den Porträtisten Grässlin. Ein Film über ein Buch, das für viel Gesprächsstoff sorgt.
Buchtipp:
Jürgen Grässlin, Jürgen E. Schrempp. Der Herr der Sterne, 448 Seiten, Droemer Verlag München, € 9,90